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Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel

Das Gemälde "Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel" (ca.1767, wohl Werkstatt Johann Heinrich Tischbein der Ältere) aus der Sammlung des Museums Eulenburg Rinteln habe ich mit meiner Kollegin Chantal Wiertzoch in einem verschmutzten und beschädigten Zustand erhalten. Insbesondere am linken Bildrand sind verschiedene Beschädigungen durch starken Feuchtigkeitseintrag entstanden. Es handelt sich um eine ölbasierte Malerei auf textilem Träger mit vergolodetem Schmuckrahmen, etwa 155 cm mal 120 cm groß.

Reinigung und Sicherung

Zunächst wurden die Oberflächen mit verschiedenen Methoden gereinigt, die Risseim Gewebe mit einer Einzelfadenverklebung geschlossen und die durch Feuchtigkeit geschwächten Verleimungen im Schmuckrahmen verklebt. Lose und teils verformte Farbschollen wurden mit einer Kombination der Celluloseether Klucel E und Klucel G zurückgeformt und gefestigt.

Firnisabnahme

Die Untersuchung der Überzüge auf dem Gemälde ergab einen teilweise abgenommen Firnis, zwei intakte Firnisschichten und einen getönten oder verunreinigten Überzug, der mit einem basischen Tensidgel abgenommen wurde.

Regenerierung

Insbesondere die beiden unteren Firnisschichten sind an der wassergeschädigten Seite krepiert, also durch Mikrorisse blind geworden. Durch Lösemittelkammern wurde die Oberfläche direkt begast. Die Mischung von Methyethyketon und Isooctan zeigte sich als effektiv, da sie die tieferen Schichten regenerierte, ohne die Oberfläche zu beeinflussen.

Spannsystem und Querleiste

Der historische Spannrahmen sollte erhalten werden, jedoch sollte eine Nachspannung des Gewebes möglich sein, weswegen ein Spannsystem eingebaut wurde. Außerdem wurde eine Querleiste zur Stabilisierung des großen Spannnrahmens eingesetzt.

Kittung und Retusche

Die Fehlstellen in der Farbschicht wurden gekittet und retuschiert.

Entschichtung am Schmuckrahmen

Nach reifen Überlegungen haben wir uns für umfangreiche Arbeiten am Schmuckrahmen entschieden, insbesondere die Rückführung auf eine frühere Vergolodung nd die Rekonstruktion verlorener Fassung. Somit wird der Blick des Betrachters nicht auf dem unpassnd gefassten Rahmen gelenkt, sondern auf das Gemälde. Der Rahmen hat zwei historische Überfassungen über der originalen Polimentvergoldung: Eine Ölvergoldung und ein dicker silberfarbener Anstrich. Dieser Anstrich wurde abgenommen. Die originale Farberschienung und feine Details der Ornamente konnten wiederhergestellt werden.

Fassungrekonstruktion und Vergoldung

Die verlorene Fassung, eine Kreisegrundierung mit Gipsornamenten, wurde neu aufgetragen, darüber ein roter Anstrich, farblich auf das Poliment unter der ersten Vergoldung abgestimmt. Zuletzt wurde die Ölvergoldung rekonstruiert, die auf den anderen Rahmenschenkeln freigelegt wurde.

Vorzustand

Endzustand

Tobias Dornkrell

Das Stifterfigur "Tobias Dornkrell" (erste Hälfte 17. Jahrhundert, Künstler unbekannt) aus der Sammlung des Museums Lüneburg habe in einem starkverschmutzten und beschädigten Zustand erhalten. Wohl durch einen oder mehreren Stürzen kam es zu großen Ausbrüchen im Holz. Hinzu kamen Fehlstellen in der farbigen Fassung und ein inaktiver Holzschädlingsbefall. Es handelt sich um eine vollrund geschnitzte Holzskulptur, zweifach polychrom gefasst, vermutlich in Temperafarben, mit vereinzelten Vergoldungen. Auf der ersten Fassung ist teilweise ein Naturharzüberzug erhalten. Die Figur ist etwa 50 cm hoch und 20 cm breit und tief.

Reinigung und Sicherung der Fassung und des Holzträgers

Die Fassung wurde mit 6%igem Fischblasenleim gefestigt. Die Reinigung erfolgte mit trockenen Polyurethanschwämmen und feuchten Wattedrehern. Feste Verschmutzungen wurden mit einem Skalpell reduziert.

Die Fraßgänge des Holzschädlings liegen teilweise dicht unter der Holzoberfläche, wodurch die strukturelle Integrität des Trägers geschwächt wurde. Um dem entgegenzuwirken, wurde in mehreren Durchgängen der Celluloseether Klucel G in niedriger Konzentration in die Ausfluglöcher eingetragen. So werden die Fraßgänge von innen gestützt, ohne eine überhöhte Festigkeit des Holzes zu schaffen. Lose Holzteile wurden bei starken Verformungen angefeuchtet und zurückgeformt und anschließend mit dem Celluloseether Tylose MH 1000 verklebt.

Kittung und Retusche

Für eine höhere Stabilität wurden Hinterschneidungen und offen liegende Fraßgänge mit einem Holzkitt gefüllt. Größere Verluste gelten als nicht rekonstruierbar und wurden als offensichtlicher Schaden belassen.Die teils sehr dünne Fassung wurde vorsichtig gekittet und mit Gouachefarben retuschiert. Die großen Bruchkanten wurden leicht getönt und so der Gesamterscheinung angepasst.

 

Vorzustand

Endzustand

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